Psychologie Lexikon der Argumente

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Propositionale Einstellung, Philosophie: Die Haltung einer Person in Bezug auf einen Gegenstand, oft in Form eines Dass-Satzes ausgedrückt. Bsp Paul glaubt, dass Elmar dasselbe glaubt wie er selbst. Für propositionale Einstellungen gelten besondere Identitätsbedingungen, da man berücksichtigen muss, was der Person bekannt ist und welchen Sprachgebrauch sie hat. Siehe auch Propositionen, Identitätsbedingungen, Opazität.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Donald Davidson über Propositionale Einstellungen – Lexikon der Argumente

I (b) 20
Propositionale Einstellung/Davidson: Ein Vorschlag läuft darauf hinaus, den auf "glaubt" folgenden Rest des Satzes als komplexes Adverb zu deuten. >Dass-Sätze
.
DavidsonVs: Kein Mensch hat eine Ahnung, wie daraus die Bedeutungen der einzelnen Wörter abgeleitet werden könnten. Wir verstehen die Sätze aber ganz offensichtlich, weil wir die enthaltenen Wörter verstehen. >Meinen, >Bedeutung, >Satzbedeutung, >Wortbedeutung, >Propositionen, >Idiolekt.
I (b) 22
Wenn die "Inhalte" der propositionalen Einstellungen die Bedeutungen wären, müssten immer neue, sehr lange Wörter gelernt werden, die oft nur einmal auftreten. Da aber jeder Aussagesatz als Inhaltssatz auftreten kann, ist ihre Zahl unendlich und daher nicht lernbar. >Propositionaler Gehalt.
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I (e) 104
Propositionale Einstellungen/Fodor: innere "solipsistische" Zustände, die bestimmen, was gemeint ist. DavidsonVsFodor: Aber solche Zustände gibt es gar nicht, das liegt auf der Hand: die sehr allgemeinen Merkmale für Stachelschweine z.B. "hat vier Pfoten, und Stacheln" usw. sind ebenso sehr wie die Wörter "Stachelschwein" und "Kurzschnabeligel" von der Naturgeschichte des Erwerbs dieser Wörter abhängig.
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Glüer II 127
Propositionale Einstellungen werden über öffentliche Objekte individuiert - Überzeugungen haben Ursachen, keine privaten Objekte (mit etwa privilegiertem Zugang). >Externalismus, >Individuation.
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Avramides I 102f
Rationalität/Davidson: ist es, was wir zum Verständnis von propositionalen Einstellungen brauchen, nicht für die Physik.
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Davidson I (b) 22
Propositionale Einstellungen/Inhalt/Gehalt/Bedeutung/Davidson: wenn die "Inhalte" der propositionalen Einstellungen die Bedeutungen wären, müssten immer neue, sehr lange Wörter gelernt werden, die oft nur einmal auftreten.
I (b) 23
Propositionale Einstellungen/Glauben/Referenz/Inhalt/Davidson: danach gibt es keine Alternative zur Auffassung von Glaubenssätzen als relationalen Sätzen. Also muss man den Inhaltssatz "Der Diamant Kohinoor ist eines der Kronjuwelen" eventuell zusammen mit "dass" als singulären Term auffassen. >Singuläre Termini.
I (b) 39
Propositionale Einstellung/Gegenstand/Inhalt/Glauben/Wunsch/Brentano: kein vom äußeren Gegenstand verschiedenes inneres Objekt - ((s) Davidson eigentlich auch Vs "innere Gegenstände" - aber: DavidsonVsBrentano: Problem bei Gegenständen, die nicht existieren - Lösung/Davidson/(s): Lerngeschichte sichert Wortbedeutung ohne Referenz.
Brentano These: Intentionalität ist irreduzibel auf Gehirnzustände. >Intentionalität/Brentano.
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I (e) 97
Propositionale Einstellungen/Davidson: sind nicht subjektiv - Zugang zum Fremdpsychischen gewährleistet durch Mechanismus des Sprachverstehens. - Man muss vom beobachteten Verhalten zu den Einstellungen kommen können, weil Sprache und Gedanken interpretierbar sind. >Fremdpsychisches.
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Glüer II 127
Propositionale Einstellungen/Davidson: werden über öffentliche Objekte individuiert.
Überzeugungen haben Ursachen, keine privaten Objekte - (Externalismus); - keine Repräsentation. - Prädikat "x glaubt, dass p": Relation zwischen Sprecher und einer Äußerung des Interpreten.
>Repräsentation, >Sprecherbedeutung, >Äußerungen, >Interpretation.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Davidson I
D. Davidson
Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993

Davidson I (a)
Donald Davidson
"Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (b)
Donald Davidson
"What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (c)
Donald Davidson
"Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (d)
Donald Davidson
"Epistemology Externalized", Ms 1989
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (e)
Donald Davidson
"The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson II
Donald Davidson
"Reply to Foster"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Davidson III
D. Davidson
Handlung und Ereignis Frankfurt 1990

Davidson IV
D. Davidson
Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990

Davidson V
Donald Davidson
"Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

D II
K. Glüer
D. Davidson Zur Einführung Hamburg 1993

Avr I
A. Avramides
Meaning and Mind Boston 1989

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